Das Zusatzzertifikat
1. Ziel der Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“
2. Wozu ist die Zusatzqualifikation gut?
3. Was muss ich machen, um die Zusatzqualifikation zu erhalten?
1. Ziel der Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“
Ziel der Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“ ist es, Bachelor-Studierende in geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern für vermittlungsbezogene Berufsfelder und -tätigkeiten zu qualifizieren.
Es bietet den BA-Studierenden die Möglichkeit, über ihr fachlich ausgerichtetes Studium hinaus Vermittlungskompetenzen im Sinne einer adressaten- und institutionenbezogenen öffentlichen Didaktik zu erwerben und nachzuweisen.
2. Wozu ist die Zusatzqualifikation gut?
Die Berufsfelder im Anschluss an ein geistes- oder kulturwissenschaftliches Bachelorstudium (Ein-Fach-BA oder Zwei-Fach-BA) sind überaus vielfältig. Ein gemeinsames Merkmal besteht darin, dass kulturelle Zusammenhänge, Gegenstände oder Praxen zielgruppenspezifisch aufbereitet und vermittelt werden. Das gilt bspw. für VHS-Kurse, für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Verlagen, Theatern, Stiftungen, Museen oder Behörden, für Lektorats- oder Publikationstätigkeiten, für Veranstaltungsarbeit in Bibliotheken und Literaturhäusern, für eine Tätigkeit in Literatur- und Kulturagenturen, im Kulturjournalismus oder in Redaktionen etc.
In Ihrem BA-Studium der Germanistik, Anglistik, Romanistik, Geschichtswissenschaft, Ethnologie, Museologie usw. erwerben Sie fachliche Kompetenzen, mit denen Sie sich ein fachspezifisches Profil erarbeiten und ausdifferenzieren.
Mit der Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“ signalisieren Sie potenziellen Arbeitgeber:innen zusätzlich, dass Sie sich bereits während des Studiums gründlich mit Fragen der Vermittlung fachlicher Inhalte und der Zielgruppenadressierung in Theorie und Praxis auseinandergesetzt haben. Diese fachergänzenden Fähigkeiten können Sie mit Hilfe der Zusatzqualifizierung nachweisen und so Ihr Bewerbungsprofil und damit Ihre Berufschancen verbessern.
3. Was muss ich machen, um das Zusatzzertifikat zu erhalten?
Um das Zusatzzertifikat „Kulturvermittlung“ zu erhalten, müssen Sie während des BA-Studiums ergänzend die folgenden aufgeführten Module belegen und mit einer Prüfungsleistung erfolgreich absolvieren. Zunächst soll das Grundlagenmodul erfolgreich absolviert sein. Weitere Module können in beliebiger Reihenfolge in frei zu wählenden Semestern absolviert werden.
Die Prüfungsleistungen werden auf einem Laufzettel testiert. Wenn Sie alle Module erfolgreich absolviert haben, wird gegen Vorlage des Laufzettels das Zusatzzertifikat ausgestellt.
Den Laufzettel können Sie hierherunterladen.
Modulstruktur
Modul 1: Grundlagen der Kulturvermittlung
In diesem Modul werden die Grundlagen einer öffentlichen Didaktik vermittelt. Fragen der Vermittlung von Kultur, Literatur, Sprache etc. werden dabei für unterschiedliche institutionelle Zusammenhänge und für unterschiedliche Zielgruppen erschlossen. Neben der Lektüre und der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen sollen diese exemplarisch in anwendungsbezogene Zusammenhänge eingestellt werden.
Modul 2: Vermittlung fachlicher Inhalte
In diesem Modul werden Fachinhalte und Vermittlungsaspekte zusammengeführt. In fachspezifischen Seminaren (z.B. einem sprach- oder literaturwissenschaftlichen, einem kinder- und jugendliterarischen, einem ethnologischen Seminar) werden ausgewählte Fachinhalte erarbeitet und vertieft sowie vermittlungsbezogen perspektiviert.
Modul 3: Vermittlung in Institutionen
In diesem Modul werden Vermittlungspraktiken ausgewählter Institutionen der Kulturvermittlung erarbeitet: Institutionenspezifische Anforderungen an kulturvermittelnde Tätigkeiten werden lektüregestützt und unter Einbindung von Expert:innen aus der Praxis erschlossen und miteinander verglichen. Vermittlungspraktiken (z.B. Konzeption einer Kulturveranstaltung, journalistisches Schreiben) werden exemplarisch erprobt.
Modul 4: Praxis der Kulturvermittlung
In diesem Modul wenden Sie Ihr vermittlungspraktisches Wissen an: Sie sammeln Praxiserfahrung der Kulturvermittlung in einem selbst gewählten kulturellen Handlungsfeld, z.B. im Rahmen eines Praktikums bei einer Redaktion, Literatur- oder Kulturagentur oder in einer/für eine Kulturinstitution (z.B. VHS, Museum, Bibliothek) oder im Rahmen eines eigenverantwortlichen Kulturprojekts (z.B. Konzeption und Durchführung eines literarischen Spaziergangs, einer Theateraufführung oder einer anderen Kulturveranstaltung; Entwicklung eines digitalen Vermittlungsprojekts). Diese Praxiserfahrung soll einen Umfang von mind. 120 Stunden umfassen.
In einer Begleitveranstaltung (immer im WiS) erhalten Sie inhaltliche Unterstützung und bereiten eine Abschlusspräsentation vor.
Lokale Praktikumsmöglichkeiten und Beispiele für Eigenprojekte finden Sie hier.
Hinweise zur Organisation der Module und den Prüfungsleistungen:
Die Module M1 und M4 werden ausschließlich über den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (Kontakt: Dr. Christine Ott) angeboten.
Eine M1-Veranstaltung findet in jedem Semester statt; eine M4-Veranstaltung nur in Wintersemestern.
Die Module M2 und M3 können im Regelfall im BA-Fach absolviert werden. Damit eine Prüfungsleistung aus dem BA-Studium als Prüfungsleistung für M2 oder M3 anerkannt werden kann, ist eine erkennbare Orientierung an vermittlungsbezogenen Fragen erforderlich. Sprechen Sie dies in den Seminaren der Fächer rechtzeitig mit Ihren Dozent:innen und ggf. mit Dr. Christine Ott ab. – Grundsätzlich kommen alle Fachseminare der Studienfächer in Frage; spezielle M3-Seminare aus der Didaktik der deutschen Sprache und Literatur werden nur in Sommersemestern angeboten.
Praktikumsplätze und ein Kulturprojekt suchen Sie sich üblicherweise in Eigenregie (s. auch Liste mit Kooperationspartner:innen). Es ist sinnvoll, aber nicht zwingend, das Praktikum oder Kulturprojekt parallel zur Begleitveranstaltung aus M4 zu absolvieren.
Modultitel | Art der Lehrveranstaltung | ECTS-Punkte | Art und Umfang der Erfolgsüberprüfung | Bewertung |
M1 | Vorlesung / Seminar
(angeboten vom LS Deutschdidaktik) | 5 | Klausur (60 Min) oder schriftliche Ausarbeitung bzw. Portfolio im Umfang von ca. 15 Seiten | NUM |
M2 Vermittlung fachlicher Inhalte | Seminar
(angeboten vom BA-Fach) | 5 | i.d.R. schriftliche Ausarbeitung bzw. Portfolio im Umfang von ca. 15 Seiten | NUM |
M3 | Seminar
(angeboten vom BA-Fach, im SoS auch Deutschdidaktik) | 5 | i.d.R. schriftliche Ausarbeitung bzw. Portfolio im Umfang von ca. 15 Seiten | NUM |
M4 (nur WiSe) | Praktikum / Projekt mit Begleitveranstaltung (angeboten vom LS Deutschdidaktik) | 5 | Dokumentation und Präsentation | NUM |
4. Bewerbung
Wer kann sich um Teilnahme an der Zusatzqualifikation bewerben?
Die Zusatzqualifikation „Kulturvermittlung“ kann von allen eingeschriebenen Bachelor-Studierenden der Philosophischen Fakultät an der JMU Würzburg erworben werden.
Wollen Sie sich um Teilnahme an der Zusatzqualifikation bewerben?
1. Drucken und füllen Sie das Bewerbungsformularaus.
2. Geben Sie das Formular im Sekretariat der Deutschdidaktik/Fr. Kuhn, 4/E/2 (Briefkasten) ab oder schicken Sie es uns per Post zu.
3. Nach Ablauf der Frist werden die Plätze im Losverfahren verteilt und Sie werden schriftlich (E-Mail) informiert.
Hinweis: Bitte verwenden Sie eine E-Mail-Adresse, unter der Sie definitiv erreichbar sind.
Bewerbungsfristen: Wer die Zusatzqualifikation zum WiSe beginnen möchte, kann sich bis zum 15.07. bewerben; für einen Beginn zum SoSe ist eine Bewerbung bis 31.01. möglich.
5. Ansprechperson und Kontakt
Kontakt: Dr. Christine Ott – christine.ott@uni-wuerzburg.de
Virtuelle Sprechstunde in der Vorlesungszeit: immer Montag, 12-13 Uhr (nach Voranmeldung per E-Mail)
6. Kooperationspartner:innen
Wir sind eng mit Kulturschaffenden i.B. aus Stadt und Land Würzburg vernetzt. Praktikumsmöglichkeiten bestehen beispielsweise bei (Liste im Aufbau):
- Stadtbücherei Würzburg mit Zweigstellen (en bloc-Praktikum oder Projektpraktikum); zum Blog; Ansprechpartnerin: Hanna Häußler
- Stadtweites Literaturfest „Würzburg liest ein Buch“, veranstaltet vom gleichnamigen Verein; Ansprechpartner: Daniel Osthoff
- Jugendleseclub „Lesezeichen“ des Buchladens Neuer Weg Würzburg, Ansprechpartnerin: Britta Kiersch
- „Kongregation der Erlöserschwestern“ in Würzburg: Mitgestaltung der Öffnung hin zur Stadtgesellschaft (en bloc Praktikum oder Projektpraktikum); Ansprechpartner: Dr. Matthias Wagner
- Literaturhaus Würzburg e.V., Kontakt: info[a.t]literaturhaus-wuerzburg.de
- Johanna Stahl Zentrum Würzburg, Ansprechpartner: Dr. Riccardo Altieri
Eine Übersicht über Kulturschaffende der Region finden Sie außerdem hier.
7. FAQs
Können Vorlesung, Seminare und Praktika aus früheren Semestern angerechnet werden?
Unter bestimmten Bedingungen ja, bitte wenden Sie sich mit entsprechenden Nachweisen an Dr. Christine Ott.
Welche zeitlichen Überlegungen muss ich für das Zusatzzertifikat anstellen?
Das hängt von der Studien- und Prüfungsbelastung in den anderen Fächern bzw. Studiengängen ab. Es ist ratsam, pro Semester ein Modul des Zusatzzertifikats zu absolvieren.
Sie können grundsätzlich die Module 1-3 in drei Semestern schaffen.
Kann ich das Zusatzzertifikat auch erwerben, wenn ich nicht in einem Bachelorstudium eingeschrieben bin?
Nein.
8. Downloads
- Bewerbungsformular (= Bewerbung um einen Platz für das Zusatzzertifikat „Kulturvermittlung“)
- Laufzettel (= Nachweis der erbrachten Prüfungsleistungen)
- Antrag auf Ausstellung des Zertifikats mit Erfassungsbogen: Sobald alle Prüfungsleistungen erbracht sind, können Sie den Antrag zusammen mit dem ausgefüllten Erfassungsbogen (nur gelb markierte Felder ausfüllen), Ihrer Praktikumsbescheinigung sowie zusammen mit dem ausgefüllten Laufzettel im Sekr. der Deutschdidaktik abgeben.
- Deckblätter für die Hausarbeiten in M3 und M4