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    Germanistik

    Digitalversion des Benn-Zenzes-Briefwechsels ist online

    15.12.2023

    Am 15. Dezember 2023 ist auf dem Editionenportal EdView des Deutschen Literaturarchivs Marbach die digitale Ausgabe des Briefwechsels zwischen Gottfried Benn und Gertrud Zenzes erschienen:

    Gottfried Benn – Gertrud Zenzes. Briefwechsel. Kommentierte Digitaledition, hg. von Holger Hof und Stephan Kraft unter Mitarbeit von Samuel Müller, Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft e.V. 2023, EdView Version 1.0.0 (Dezember 2023), https://edview.dla-marbach.de/?project=BNGZSGBA.

    Zwei Jahre nach der Buchausgabe präsentieren die Herausgeber zusammen mit dem DLA Marbach nun auch die deutlich umfangreichere Digitalversion des Benn-Zenzes-Briefwechsels. Sie enthält neben den edierten Brieftexten, dem Kommentar und dem Nachwort der Buchfassung sämtliche Briefbeilagen sowie alle sonstigen überlieferten Elemente des Postverkehrs (v.a. Briefumschläge, Packlisten und Einlieferungsscheine von Care- und anderen Hilfspakten). Alle Dokumente liegen sowohl als Faksimiles als auch als edierte Texte sowie als XML-Dateien nach dem TEI-Standard vor. Ein weiterer Vorteil der Digitalausgabe liegt in den umfangreichen Suchfunktionen sowohl innerhalb der Edition als auch im gesamten Editionenportal. Im Sinne einer editionenübergreifenden Vernetzung wurde der aus der Buchausgabe übernommene Einzelstellenkommentar zudem durch ausführliche Erläuterungen zu Personen, Orten und Institutionen ergänzt. Ermöglicht wurde diese Edition durch eine Förderung seitens der DFG.

    Mit dem zuvor nur in Auszügen bekannten Briefwechsel mit Gertrud Zenzes präsentieren die Herausgeber eine weitere wichtige Korrespondenz Gottfried Benns. Die aus einer jüdischen Familie in Schlesien stammende Zenzes war in den frühen 1920er Jahren Benns Geliebte gewesen und blieb ihm bis zu seinem Lebensende freundschaftlich verbunden. Sie hatte noch im Kaiserreich studiert, gehörte der ersten Generation von in Deutschland promovierten Frauen an und war durchgehend berufstätig. Ab 1928 lebte sie mit ihrem Ehemann in den USA, von wo aus sie die Benns nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit Care- und sonstigen Hilfspaketen unterstützte. Insgesamt liegen 156, teils recht umfangreiche Schreiben mit zahlreichen Beilagen vor, wobei die Briefe von Gertrud Zenzes (mit zwei Ausnahmen) erst aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg überliefert sind. Einbezogen in die Korrespondenz ist ab 1947 immer wieder auch Benns dritte Ehefrau Ilse. Abgeschlossen wird die Edition mit zwei Schreiben von Zenzes an Benns Verleger Max Niedermayer aus dem Jahr 1957, in denen sie auf ihr Leben und ihr Verhältnis zu Benn zurückblickt.

    Bereits die 2021 erschienene Buchausgabe in den Verlagen Wallstein und Klett-Cotta ist breit und positiv rezipiert worden. Eine Rezension von Jörg Magenau in der Süddeutschen Zeitung findet sich unter https://www.sueddeutsche.de/kultur/gottfried-benn-briefwechsel-gertrud-zenzes-1.5590411. Eine Besprechung von Helmut Böttiger im Deutschlandfunk Kultur ist unter https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2022/01/07/buchkritik_briefwechsel_1921_1956_von_gottfried_benn_und_drk_20220107_1028_8be752b6.mp3 abrufbar.

     

    Kontakt:

    Prof. Dr. Stephan Kraft
    Julius-Maximilians-Universität Würzburg
    Institut für deutsche Philologie
    Am Hubland
    97074 Würzburg
    stephan.kraft@uni-wuerzburg.de

    Sekretariat:
    Heike George
    l-ndl2@uni-wuerzburg.de
    Tel.: 0931/3185639